Im Diözesanarchiv in Innsbruck befinden sich Unterlagen zur "Überdiözesanen Arbeitsgemeinschaft", die sich in den 1970ern und 1980ern mit dem Thema Arbeitsmigration beschäftigt haben. Weiters befinden sich dort Berichte sowie Presseartikel zur "Gastarbeiterseelsorge" der Katholischen Arbeiterjugend von 1966 bis 1971, Unterlagen zur "Gastarbeiterseelsorge" in Osttirol sowie zu Auswanderungen in die USA.
Das Mikrofon ist ein Geschenk des Onkels von Herrn Handžo, der ihn 1996/97 in seinem Exil in Innsbruck besuchen kam. Beide teilten die Leidenschaft für Musik, daher hat sein Onkel ihm ein Studiomikrofon geschenkt. Das Mikrofon steht daher auch symbolisch für das erste Wiedersehen mit seiner Familie nach der Flucht aus dem ehem. Jugoslawien.
Bei ihrer Ankunft bei Jenny und Schindler erhielt jede der Frauen 1 Messer, 1 Gabel, 1 Löffel. Später bemerkte Frau Genç, dass darin noch ein Hakenkreuz eingraviert war. Der Platz zum Kochen und Essen im Heim war sehr beengt und es stand nur wenig Geschirr zur Verfügung.
Herr Djordjević war in Jugoslawien seit September 1968 Mitglied der kommunistischen Partei (SRJ = Vereinigung der Kommunisten Jugoslawiens). Der Mitgliedsausweis bestätigt die monatlichen Zahlungen des Mitgliedsbeitrags von 1968 bis 1972. Auf der Frontseite ist zu lesen: "Proletarier aller Welt vereinigt euch!" Ein Grund für seinen Parteieintritt war laut Herrn Djordjević neben dem Gemeinschaftsgefühl auch die Hoffnung, von der Partei unterstützt zu werden. Dies erhoffte er sich v.a. für seine alternde Mutter, da er ohne Vater aufgewachsen war. Vor der Aufnahme wurde seinen Angaben nach überprüft, ob er trinke, rauche oder eine kriminelle Vergangenheit habe. Bald nach seiner Migration nach Österreich wurde er Mitglied der hiesigen kommunistischen Partei. In Tirol sei die KPÖ allerdings zu wenig aktiv gewesen, weshalb er sein Engagement sukzessive einstellte.