Der Bestand enthält Schülerzeitungen des Polytechnischen Lehrgangs in Jenbach von 1966 bis 1990, sowie ein Interview mit Herrn Frenzel von 2016. Herr Frenzel war von 1983 bis 1990 am Poly Jenbach tätig. 1989 war er dort für den Kurs "Deutsch für Ausländer" zuständig. Die Zeitungen dokumentieren den Schulbesuch von migrantischen Kindern in dieser Zeit. Alle SchülerInnen schreiben selbst Beiträge, sie werden aufgelistet und beispielsweise werden auch Zukunftspläne der SchülerInnen und zukünftige Lehrstellen genannt.
Die zwei Trachtengilets (eines in schwarz-gelb, eines in schwarz-rot) sind um die 1920er oder 1930er Jahre produziert worden. Es handelt sich dabei um ein Festtagsgewand, ein so genanntes "Narodna nosnja", aus der südserbischen Region Leskowac. Frau Cekić hat es um 1985 von ihren Großmüttern erhalten und nahm darin etwa an Tanzveranstaltungen des Vereins Bratstvo teil. Später kombinierte sie die Trachtenmode mit modernen Kleidungsstücken und Accessoires. Auch heute noch weckt diese Tracht für Frau Cekić Erinnerungen an ihre Großmütter.
Vorder- und Rückseite. Auf der Rückseite steht: "10.6.1973(?) Zur Erinnerung für meine Kinder ließ ich dieses Foto genau 17 Tage nach meiner Operation aufnehmen, als ich an einem sonnigen Tag vor dem Haus saß. Vergegenwärtigt mich, wenn ihr mein Foto anschaut. Viele Grüße, Ali Bekir"
Mathilde Raich (*1935 in Taufers, Italien), geb. Spieß, kam mit ihrer Familie 1940 im Zuge der „Option für Deutschland“ nach Telfs, wo sie ihre Kindheit in der Südtirolersiedlung verbrachte. Als junge Frau mit Erfahrung in der Textilindustrie wanderte sie mit ihrem Mann nach Australien aus, wo sie 14 Jahre lang lebte, bevor sie nach Telfs zurückkehrte. (S. 40 aus: Buch „Alte neue TelferInnen. Migrationsgeschichten und biografische Erinnerungen“ (Studien zur Geschichte und Politik der Gaismair-Gesellschaft, Band 18), hrsg. von Edith Hessenberger (2016))