Der Bestand enthält private und behördliche Dokumente und Fotos von Frau Gönül (geb. Şahin). Dazu gehören ein Reisepass mit dem sie das erste Mal nach Österreich einreiste, ein Jahreszeugnis von der "Kaufmännischen Berufsschule Schwaz" von 1984, ein Lehrvertrag als "Einzelhandeslkaufmann" in einem Schwazer Betrieb aus dem Jahr 1982 sowie Urkunden zur Erlangung der Staatsbürgerschaft durch die gesamte Familie Şahin. Bemerkenswert ist hierbei das frühe Datum der Einbürgerung 1982, u.a. aufgrund der Beschränkung von Lehrberufen für Jugendliche ohne österreichische Staatsbürgerschaft.
Die Fotos zeigen private Bilder aus der Jugend von Frau Gönül in der Türkei und in Österreich und sind wichtige Dokumente aus dem Privat- und Schulleben der jungen Frau.
Der Bestand enthält Unterlagen, die Frau Dayan als Lehrerin für den Deutschunterricht mit Kindern mit nicht deutscher Muttersprache (QuereinsteigerInnen) verwendet hat, sowie Dokumente ihrer Unterrichtstätigkeit an der Hauptschule Leopold, heute NMS Fritz-Prior, in Innsbruck. Zu Beginn ihrer Unterrichtstätigkeit 1990/1991 wurde sie mit dem Projekt betraut, eine "Deutschklasse für Gastarbeiterkinder" einzurichten und zu unterrichten. In diese Klasse gingen ca. 15 Kinder aller Altersstufen, zu Beginn vorwiegend aus der Türkei und Jugoslawien. Der Unterricht fand 5 mal pro Woche jeweils 4 Stunden statt. Anfangs fand der Unterricht in einem Kellerraum statt. Frau Dayan musste die Materialien großteils selbst zusammenstellen. Die Unterlagen verwendet Sie teilweise auch heute noch im Unterricht.
Im DAM befindet sich zudem ein biografisches Interview und ein Videointerview das mit Annemarie Dayan am 08.2.2017 für die Ausstellung "Hier zuhause. Migrationsgeschichten aus Tirol" geführt wurde.
Der Bestand enthält Schülerzeitungen des Polytechnischen Lehrgangs in Jenbach von 1966 bis 1990, sowie ein Interview mit Herrn Frenzel von 2016. Herr Frenzel war von 1983 bis 1990 am Poly Jenbach tätig. 1989 war er dort für den Kurs "Deutsch für Ausländer" zuständig. Die Zeitungen dokumentieren den Schulbesuch von migrantischen Kindern in dieser Zeit. Alle SchülerInnen schreiben selbst Beiträge, sie werden aufgelistet und beispielsweise werden auch Zukunftspläne der SchülerInnen und zukünftige Lehrstellen genannt.