Frau Genç im Heim von Jenny und Schindler.

Auf der Rückseite steht geschrieben: "Für meine Schwester, in Liebe, deine große Schwester Nevin"

Auf der Rückseite hat Frau Genç auf Türkisch geschrieben:
"Meine liebe Mama, neben mir sind Gönül und Aysel. Ich gratuliere dir zum Bayram und küsse deine Hände, und das von uns dreien. Deine Tochter Nevin"

Der Bestand von Frau Calayır enthält neben Erinnerungsstücken aus der Kindheit, Mitbringsel aus ihrer alten Heimat Türkei, ihren ersten Reisepass und drei Fallakten aus ihrem Beratungsberuf beim Zentrum für Migrantinnen in Tirol (damals: Ausländerberatungsstelle), sowie ein Videointerview, das für die Ausstellung "Hier zuhause. Migrationsgeschichten aus Tirol" produziert wurde.

Frau Calayır benutzte dieses Geschirr als Schülerin in der Türkei und behielt es zur Erinnerung auf.

Der Samowar ist ein Souvenir aus der Türkei, den Frau Calayır bei einem ihrer Besuche in der alten Heimat mitbrachte. Er ist nicht funktionstüchtig.

Der Tonkrug stammt aus der Kindheit von Frau Calayır. Er diente als Trinkgefäß, zur Kühlung von Wasser.

Das Objekt zeigt den ersten Reisepass von Frau Calayır. Ihr Passbild stammt von 1979. Auf dem Bild ist sie in einem Dirndl zu sehen, das ihr Vater ihr als Geschenk aus Österreich mitgebracht hatte. Ihre Eltern beschlossen damals, dass die Familie auch in Österreich leben sollte, wo der Vater schon einige Jahre gearbeitet hatte. Aufgrund der langen Trennungsjahre war er für Frau Calayır wie ein Fremder, die jüngste Schwester und ihr Bruder nannten ihn "Onkel".

Frau Calayır erinnert sich noch an die Behördengänge in Ankara beim Passamt, um den Reisepass zu erhalten. Anschließend mussten sie noch alle zum Arbeitsamt, wo sie einen Stempel „Arbeiterkind“ erhielten. Dieser wurde in den Sprachen Englisch, Französisch und Deutsch eingetragen.

Der Bestand enthält Fotografien des Arbeits-, Kindergarten-, Schul- und Privatlebens der Familie Karaağaç, sowie deren Wohnumstände und Fasnachts-Bräuche in Telfs. Außerdem enthalten sind türkische Zeitungsausschnitte, die das österreichische Arbeitskräftebegehren der 1970er dokumentieren. Zudem enthält der Bestand eine selbstverfasste Autobiografie von Frau Karaağaç, die sie auf Anfrage der damaligen Integrationsbeauftragten von Telfs 2014 verfasste, und ein Skype-Interview, das 2017 für die Ausstellung "Hier zuhause. Migrationsgeschichten aus Tirol" entstand.