Der Bestand enthält Pässe und Arbeitspapiere von Frau Ivkić von den 1970ern bis 2017 (2 jugoslawische Pässe, 3 kroatische Pässe, 2 österreichische). Die darin enthaltenen Visen und Aufenthaltsbewilligungen dokumentieren gesetzliche Reglementierungen der Arbeitsmigration und deren Kosten (Stempelmarken). Insbesondere wird die prekäre aufenthaltsrechtliche Situation widergespiegelt, in der sich Frau Ivkić jeweils nach der Geburt ihrer beiden Kinder befand (sehr kurze Dauer der Visen). Die Fotografien illustrieren das Privatleben der Familie Ivkić, dokumentieren aber auch den Arbeitsalltag und die Werkswohnungen für Angestellte der Klinik in den 1970er Jahren. Im DAM befindet sich ein biografisches Interview und ein Videointerview, das mit Mara Ivkić am 31.01.2017 für die Ausstellung "Hier zuhause. Migrationsgeschichten aus Tirol" geführt wurde. Das Portraitfoto stammt von Daniel Jarosch.
Der Bestand enthält Fotografien des Arbeits-, Kindergarten-, Schul- und Privatlebens der Familie Karaağaç, sowie deren Wohnumstände und Fasnachts-Bräuche in Telfs. Außerdem enthalten sind türkische Zeitungsausschnitte, die das österreichische Arbeitskräftebegehren der 1970er dokumentieren. Zudem enthält der Bestand eine selbstverfasste Autobiografie von Frau Karaağaç, die sie auf Anfrage der damaligen Integrationsbeauftragten von Telfs 2014 verfasste, und ein Skype-Interview, das 2017 für die Ausstellung "Hier zuhause. Migrationsgeschichten aus Tirol" entstand.
Der Koffer gehörte Müslüm Yılmaz, dem Vater von Hasan Yılmaz. Er hat ihn 1970 in Istanbul für seine Reise nach Österreich gekauft. Jahre später lieh ihn die Frau von Hasan Yılmaz an ihren Bruder. Aus dieser Zeit stammt die Notiz auf der Innenseite des Koffers: "Lieber Bruder Mustafa, schick uns diesen Koffer bitte wieder zurück, mach ihn nicht kaputt, wir brauchen ihn wieder" (frei übersetzt, Original auf Türkisch).
Jahresberichte Arbeitsmarktverwaltung/Arbeitsmarktservice: 1970/1971/1972/1973/1974/1975/1976/1978/ 1979/1980/1981/1982/1983/1984/1985/1986/1987/ 1988/1989/1990/1991/1992/1993 Kein Bericht aus dem Jahr 1977 Kopien: Wirtschafts- & Arbeitsmarktlage Tirols 1982/ 1984/1988 (ab 1994 online)
Im Depot des Jenbacher Museums finden sich vereinzelte migrationsgeschichtliche Quellen, wie bspw. ein Pokal des Vereins Bratstvo, der seinen Sitz in den derzeitigen Räumlichkeiten des Jenbacher Museums hatte. Auf dem Pokal steht: "Kugla Zene 3 Mj. Jenb. 24.11.90". Es handelt sich um eine Auszeichnung für den 3. Platz im Frauenkegeln. Bei den restlichen Unterlagen handelt es sich um Rechenschaftsberichte und Informationsblätter des Betriebsrats der Jenbacher Werke, in denen über "jugoslawische Gastarbeiter" berichtet wird und um Zeitungsartikel, die von der Entlassung von "Gastarbeitern" zeugen.
Bei ihrer Ankunft bei Jenny und Schindler erhielt jede der Frauen 1 Messer, 1 Gabel, 1 Löffel. Später bemerkte Frau Genç, dass darin noch ein Hakenkreuz eingraviert war. Der Platz zum Kochen und Essen im Heim war sehr beengt und es stand nur wenig Geschirr zur Verfügung.