"Die Zeit bleibt stehen. Alle starren die Augen des Mädchens an. >Sie scheint so, als sähe sie ihre Heldin<, wurde gesagt. Aber sie hat keine, braucht niemanden und träumt nicht vom Paradies, weil sie die Wahrheit weiß: >Die Sehnsucht nach dem Paradies ist das Verlangen des Menschen, nicht Mensch zu sein.< [Milan Kundera]"
"Eine Mutter, über deren Kopf es kein Dach gibt. Vor wenigen Tagen haben ihre Familie und sie ihr Land verlassen. Doch sie spielt und lacht wie ein Kind. Weswegen denn? Das ist die Macht der Sicher- und Geborgenheit."
"Nach einem prekären Erlebnis befinden wir uns an einem neuen Tag. Wir sind müde und durstig, das Wetter ist jedoch voll mit dem Gefühl der Befriedigung. Ich erinnere mich an die Worte des Victor Hugo: >Jeder stirbt, aber nicht jeder lebt.<"
"Feuer machen, um warm zu werden, ist eine gute Idee. Dessen Macht zu unterschätzen ist jedoch eine schlechte. Das ist nicht das erste Mal, dass unser Versäumnis uns in dieser riskanten Auswanderung gefährdet."
"Die Sonne malt die Steine in Gold an. Wir können nicht anders, als dieses Zeichen als Begrüßung wahrzunehmen. Unsere wertvollen Rettungswesten wurden wertlos. Alle haben schon unseren Freund vergessen, das Boot, welches uns hierhergebracht hat."
"Endlich, nach vier Stunden auf dem Wasser sind wir an der Insel gelandet. Das andere Boot, das sich gleichzeitig mit uns auf den Weg gemacht hat, ist jedoch nicht zu sehen. Es hat nicht lange gedauert, dass uns gesagt wurde, dass das andere Boot von der türkischen Polizei erwischt wurde. Nun sind wir alle sicher und geborgen, ich fühle mich aber nicht so, weil wir noch in der Nähe der Türkei sind. Dieses Gefühl werde ich bis zum Zielland haben."
"Ich weiß nicht, wo ich bin, wem ich folge und wer mir folgt. Ich marschiere auf einem unbekannten Weg. Ich fühle nichts. Ich kann nicht fühlen. Ich hatte meine Gefühle schon lange verloren. Am Ort, wo ich aufgewachsen bin, waren sie mir nichts mehr als ein Ballast."
"Gelbe und blaue Armbänder... Menschen, die gehen... Menschen, die kommen... Im Falle einer Überweisung vermissen die Menschen ihr Heim, das sie schon lange verlassen wollten. Die Stimmen der Kinder sind zu hören: >Wir sind überwiesen worden!<"
"Die Schritte eines Fremden, widerhallend in einem fremden Urwald. Er schaut den endlosen Weg an und flüstert etwas, weder das Thema noch die Sprache ist mir bekannt. Er sucht nach keinem Ausweg, sondern nach sich."