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- Teilsammlung
- 1973 - 2019
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Anlässlich des 350-jährigen Jubiläums der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck startete im Juli 2018 ein Projekt, das die Perspektive der internationalen Studierenden, die zwischen 1955 und 1995 ein Studium an dieser Hochschule aufgenommen haben, in den Fokus der zeitgeschichtlichen Forschung rückt. Auf der Grundlage von lebensgeschichtlichen Erzählungen und weiteren Quellen wurden studentische Erfahrungen in Innsbruck von 1955 bis 1995 skizziert und in Form einer Wanderausstellung an drei Standorten der Öffentlichkeit präsentiert. Dabei wurden nicht nur die Perspektiven der ausländischen Student*innen berücksichtigt, sondern auch Personen interviewt, die über ihre Begegnungen mit internationalen Studierenden erzählten. Die Ausstellungswände wurden im Rahmen einer Lehrveranstaltung von Architekturstudierenden der Universität Innsbruck entworfen und anschließend gebaut. Das Projekt endete im Oktober 2019 und wurde von zahlreichen Führungen, einem Erzählcafé im Rahmen des Fests der Vielfalt der Stadt Innsbruck, einem Symposion im Innsbrucker Treibhaus mit dem Titel „Studentische Proteste – Proletarische Wende – Migration“ und dem Science Festival der Universität Innsbruck begleitet. Interviews, Objekte, Fotodokumentationen und Materialien der Öffentlichkeitsarbeit bilden die Sammlung "Multiversität".
„Multiversität. Internationale Studierende in Innsbruck – 1955 bis 1995“ war ein Kooperationsprojekt des Instituts für Zeitgeschichte – Universität Innsbruck, des Zentrums für MigrantInnen in Tirol – ZeMiT, des Dokumentationsarchivs Migration Tirol – DAM, des Tiroler Volkskunstmuseums, des Instituts für Gestaltung/Konstruktion und Gestaltung – i.sd und des Instituts für Erziehungswissenschaft – Universität Innsbruck. Die Ausstellung wurde vom 25. März bis zum 7. Juni 2019 in der Galerie Claudiana, vom 14. Juni bis zum 29. September 2019 im Tiroler Volkskunstmuseum und abschließend vom 1. bis zum 31. Oktober 2019 im Foyer der Architektur der Universität Innsbruck gezeigt.
PROJEKTLEITUNG: Gerhard Hetfleisch (Zentrum für MigrantInnen in Tirol), Sónia Melo (Zentrum für MigrantInnen in Tirol), Dirk Rupnow (Institut für Zeitgeschichte, Universität Innsbruck)
INHALTLICHE AUSARBEITUNG: Tuğba Şababoğlu (Zentrum für MigrantInnen in Tirol/Institut für Zeitgeschichte, Universität Innsbruck)
GESTALTUNG AUSSTELLUNGSWÄNDE: Die Gestaltung erfolgte im Rahmen einer Lehrveranstaltung an der Fakultät für Architektur – unter Mitarbeit von: Mario Gasser und Lukas Härtenberger (Lehrende), Kilian Bauer, Magalie Berchtel, Jacques Biever, Hans-Peter Bremm, Hannah Brod, Paolo Castegnaro, Mirco Fantini, Selim Kasapoğlu, Valeria Kirejenko, Madeleine Linta, Laurin Nix, Lukas Plibersek, Jonas Rosenfelder, Leo Schleith, Leon Vogler (Studierende).
KONZEPTGRUPPE: Karl Berger (Tiroler Volkskunstmuseum), Mario Gasser (Institut für Gestaltung/ Konstruktion und Gestaltung – i.sd, Universität Innsbruck), Gerhard Hetfleisch (Zentrum für MigrantInnen in Tirol), Christina Hollomey-Gasser (Zentrum für MigrantInnen in Tirol), Sónia Melo (Zentrum für MigrantInnen in Tirol), Dirk Rupnow (Institut für Zeitgeschichte, Universität Innsbruck), Tuğba Şababoğlu (Zentrum für MigrantInnen in Tirol/Institut für Zeitgeschichte, Universität Innsbruck), Kristina Schinegger (Institut für Gestaltung/ Konstruktion und Gestaltung – i.sd, Universität Innsbruck), Erol Yıldız (Institut für Erziehungswissenschaften, Universität Innsbruck)
VERMITTLUNGSARBEIT: Sónia Melo (Zentrum für MigrantInnen in Tirol), Tuğba Şababoğlu (Zentrum für MigrantInnen in Tirol/Institut für Zeitgeschichte, Universität Innsbruck)
NARRATIVE INTERVIEWS: Christina Hollomey-Gasser (Zentrum für MigrantInnen in Tirol), Sónia Melo (Zentrum für MigrantInnen in Tirol), Tuğba Şababoğlu (Zentrum für MigrantInnen in Tirol/Institut für Zeitgeschichte, Universität Innsbruck)
GRAFIK: Regina Tschurtschenthaler
FOTOGRAFIE: Daniel Jarosch
LEKTORAT: Nikola Langreiter
STATISTIK: Laura Volgger
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Das Album wurde von Frau Labek selbst angefertigt. Es dokumentiert die Aktionswoche "Ararat", die von der "Ausländerberatungsstelle Tirol" (heute: Zentrum für MigrantInnen in Tirol) im Juni 1989 organisiert wurde. Ararat setzte sich für das "Ausländerwahlrecht" ein und beinhaltete symbolische Wahlaktionen, Kundgebungen und Feste in verschiedenen Gemeinden Tirols. Weiters enthält das Album Fotos von der Renovierung der Ausländerberatungstelle Tirol in der Blasius-Hueber Straße, sowie Fotos von einer Aktion für das Ausländerwahlrecht 1989.
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Bestand Plattform Tirol für Kurden/ Aktion Tirol Ambulanz
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Der Bestand enthält Unterlagen und Fotos der "Plattform Tirol für Kurden", die 1991 gegründet wurde und innerhalb weniger Monate die "Tirol Ambulanz" - einen mobilen Hilfslaster mit medizinischer Ausstattung ins kurdische Krisengebiet in den Irak sandte. In einem Interview erzählen Hermine Unus und Christian Leitgeb von den Hintergründen der Hilfsaktion.
Hintergrund der Plattform „Tirol für Kurden“ war die Verfolgung der Kurden im Irak durch Saddam Hussein und die Giftgasanschläge im Zuge des ersten Irakkriegs. Der konkrete Ausgangspunkt war eine Demonstration gegen die Unterdrückung der Kurden im April 1991 in Innsbruck, organisiert von der Gesellschaft für bedrohte Völker, bei der die Telefonnummer von Hermine Unus am Plakat abgedruckt war. Ausgehend von dieser Demonstration bildete sich eine kleine Gruppe an Personen, die als unabhängige Plattform „Tirol für Kurden“ mehr Hilfe organisieren wollten. Als konkrete Hilfsaktion wurde die Idee einer fahrbaren Ambulanz, der sog. „Tirol-Ambulanz“, geboren.
Die Initiative „H.E.L.P.“ mit Hans Kirchmair, genannt „Hakki“ und Lois Leitner vom „Mohi Tirol“ boten ihre Hilfe an. Hermine Unus wurde als Kontaktperson dieser Gruppe angegeben. Sie hatte damals drei Kinder. Die Grünen stellten ein Büro zur Verfügung, von dem aus die Planung des Hilfseinsatzes erfolgte. Eine Zeitlang wurde Frau Unus dabei von Evelyne Viehböck unterstützt. Es wurde eine Parteienallianz gegründet, die die Schirmherrschaft der Initiative übernahm und erfahrene Mitarbeiter*innen als administrative Unterstützung zur Verfügung stellte (u.a. Elisabeth Walder). Ein Konto wurde gegründet.
Es gab „eine Welle der Empathie für Kurden“, die Berichterstattung über den Irakkrieg war enorm und die Spendengelder gingen schnell ein. Die Ausländerberatungsstelle Tirol, namentlich Gerhard Hetfleisch, unterstützte bei der Öffentlichkeitsarbeit.
Die Einbindung von türkischen Vereinen gestaltete sich schwierig. Es gab eine bunte, rivalisierende Landschaft von Vereinen, teils auch mit PKK Nähe.
Es entstand die Idee eines Hilfskonvois – Der „Tirol Ambulanz“. Der Plan war, mit einer mobilen Krankenstation ins Krisengebiet zu fahren und diese den Leuten vor Ort zur Verfügung zu stellen. Das Fahrzeug wurde von der Firma Empl im Zillertal zur Verfügung gestellt. Christian Leitgeb wurde als Fahrer angeheuert. Damals befanden sich Flüchtlingslager in der Türkei und im Iran. Der Transporter sollte aber direkt in den Irak gebracht werden. Dafür wurde eine Kooperation mit den Maltesern eingefädelt, die als einzige Hilfsorganisation das Recht hatte, in den N-Irak einzureisen.
Erste Fahrt in den Irak, Juni 1991: Das Auto wurde von Christian Leitgeb mit dem Flugzeug von Wien in die Türkei transportiert. Die Gefahr, dass dieses von der Türkei enteignet würde, war hoch. So wurde mit den Maltesern eine Kooperation eingegangen, Christian Leitgeb war der Fahrer. Mit dem Malteser Hospitaldienst in Wien wurde vereinbart, das Auto mit Hilfe dieser Organisation in den Irak zu bringen. Beim ersten Anlauf gelang die Einreise in den Irak, dort wurde das Auto nach wenigen Wochen an die Hilfsorganisation „Cap Anamur“ übergeben. Als die Situation im Irak jedoch kritischer wurde, überstellte diese das Auto in die Türkei, wo es in einem Militärlager untergestellt wurde. Frau Unus wurde im August 1991 per Telegramm darüber informiert. Die Mission war vorerst gescheitert, die Enttäuschung war groß.
Zweite Fahrt in den Irak, November 1991: Gerhard Hetfleisch und Gerhard Leitgeb, der Sohn von Christian Leitgeb holten das Auto aus einem Militärlager in Cizre (Türkei) zurück nach Innsbruck. Es wurde neu ausgestattet und ein kurdischer Partner gesucht. Dieser wurde in Dr. Bamarni vom „Verein der Ärzte aus Kurdistan“ gefunden. Diese übernahmen im November 1991 die neuerliche Fahrt der Tirol Ambulanz in den Irak. Diesmal blieb es für den Einsatz vor Ort.
Für Frau Unus bedeutete dieser zweite Anlauf eine Herausforderung, da sich ihre persönliche Lebenssituation geändert hatte und sie sich um ihre Mutter, die erkrankt war, intensiv kümmern musste.
Christian Leitgeb fuhr 1992 noch einmal privat in den Irak, um Medikamente nachzuliefern und fand die "Tirol Ambulanz" unversehrt im Einsatz.
Die Aktion galt als erfolgreich und die Gruppe löste sich daraufhin wieder auf.
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